Alte-Wasserpumpe-Wasserförderung-1x1

Verbandshistorie

Seit mehr als 100 Jahren ist es möglich, die Wasserversorgung für die Einwohner im Verbandsgebiet kostengünstig und auf technisch sehr hohem Niveau durchzuführen. Auf dieser Seite finden Sie eine chronologische Erzählung unserer Geschichte. Nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie was in 100 Jahre passiert ist.

1921 – 1945 Suche nach zusätzlichem Wasser und Anschluss an die Landeswasserversorgung

Das Jahr 1921 brachte eine außergewöhnliche Trockenheit. Der Grundwasserstand im Strudelbachtal sank immer mehr ab und die geförderte Wassermenge reichte für die Versorgung nicht mehr aus. In Korntal und Weilimdorf konnte Wasser nur noch stundenweise abgegeben werden. Bemühungen, von der Gemeinde Eberdingen Wasser zu bekommen, hatten keinen Erfolg. Die Gruppe versuchte deshalb, im Strudelbachtal zusätzliches Wasser zu erschließen und ließ etwa 150 m oberhalb des Wasserwerks quer über das Tal drei Schlitzschächte von ca. 5 m Tiefe graben. Man konnte aus diesen zwar 5 l/s Wasser entnehmen, dafür ging aber die Ergiebigkeit der Fassung auf 4 l/s zurück, man hatte sich also das eigene Wasser abgegraben. Inzwischen hatten die Mühlenbesitzer von dem Unternehmen erfahren und machten neue Einsprüche geltend. Die Kreisregierung verlangte daher, die Schlitzschächte wieder zuzufüllen und in die Förderleitung einen Wasserzähler einzubauen.

Behördliche Kontrollen sollten sicherstellen, dass die Gruppe nicht mehr als die genehmigten 8 l/s aus dem Strudelbachtal entnahm. Beitritt zum Zweckverband Landeswasserversorgung

Das Bauamt empfahl einen Anschluss an die im Jahre 1917 in Betrieb genommene Staatliche Landeswasserversorgung.

Die Gruppe beschloss diesen Anschluss am 18. Juli 1921 und erhielt folgende Bezugsrechte zugeteilt: Dauerbezugsrecht 47.000 m³/a (1,5 l/s) Mindestabnahmeverpflichtung 31.500 m³/a (1,0 l/s) Tageshöchstbezugsrecht 155 m³/d (1,8 l/s)

Als Zuleitung des Landeswassers musste eine 2,4 km lange Stahlrohrleitung DN 125 vom Übergabeschacht Neuwirtshaus (Solitudeallee) nach Korntal verlegt werden.

Der Wasserverbrauch, vor allem der östlichen Gruppenmitglieder Korntal und Weilimdorf, nahm jetzt ständig zu, so dass auch der Landeswasserbezug den Bedarf nicht mehr decken konnte. Die Landeswasserversorgung war aber nicht in der Lage, mehr Wasser zu liefern. Zunächst versuchte die Gruppe, durch eine Erweiterung des Behälters Horn in den Jahren 1924/25 von 400 auf 800 m³ Speicherraum eine bessere Ausnützung des zur Verfügung stehenden Wassers zu erreichen. Vom Behälter wurde eine Wasserstands-Fernmeldeleitung zum Rathaus in Weilimdorf verlegt. Das Bauamt unter Oberbaurat Dr. Groß riet, zur Erschließung zusätzlichen Wassers zwischen Talmühle und Glemsmühle bei Schöckingen im Glemstal eine Bohrung niederzubringen. Beim Pumpversuch am 27. Juni 1930 ergab sich eine Wassermenge von 9 l/s bei einer Bohrtiefe von 45,75 m. Der Tiefbrunnen wurde mit gelochten Filterrohren DN 300 und einer Kiesschüttung ausgebaut. Darüber kam in einem Pumpwerksgebäude eine elektrisch betriebene Tiefbrunnen-Kolbenpumpe von 11 l/s Förderleistung zum Einbau. Sie förderte direkt in die Hauptleitung. Mit ihrem langen Gestänge machte sie im Betrieb immer wieder Schwierigkeiten. Leider war das erschlossene Wasser, das aus dem Hauptmuschelkalk zufloss, mit einer Härte von über 40 °dH zur alleinigen Verwendung kaum geeignet. Der Brunnen diente aber in der Folge doch zur Entlastung des Hauptpumpwerks, vor allem in Spitzenzeiten.

Am 1. Mai 1933 erfolgte die Eingemeindung des größten Verbandsmitglieds Weilimdorf nach Stuttgart. Stuttgart wurde für den jetzigen Stadtteil Mitglied der Gruppe. Für die Strohgäu-Wasserversorgung bedeutete das eine Entlastung, weil für die Versorgung von Weilimdorf jetzt nur die Stadt Stuttgart verantwortlich war. Diese verpflichtete sich auch, bei Bedarf Wasser in den Behälter Horn zu liefern.

Mit dem 1. Oktober 1933 wurde das Bauamt für das öffentliche Wasserversorgungswesen aufgelöst, das bisher der technische Berater und die technische Aufsicht der Gruppe war.

Technische Werke der Stadt Stuttgart werden Technische Betriebsleitung

Am 1. April 1934 wurde daher zwischen der Stadt Stuttgart und der Strohgäu-Wasserversorgung ein Vertrag geschlossen, wonach erstere durch ihre Technischen Werke die technische Betriebsleitung der Gruppe übernahm. Durch die Zusammenarbeit konnten in den folgenden Jahren immer wieder Verbesserungen in der Versorgung erzielt werden.

1933:

Einbau einer Entkeimungsanlage nach dem Chlor-Ammoniak-Verfahren im Wasserwerk Strudelbachtal.

1934:

Erweiterung des Wasserbehälters Hochdorf von 100 auf 250 m³ Inhalt.

1935:

Anschluss der Wasserstandsmesseinrichtung des Behälters Horn an die Fernmeldezentrale der TWS.

Bau des Pumpwerks Föhrich in Feuerbach durch die TWS zur Förderung von 17 l/s Wasser nach Weilimdorf und zum Behälter Horn.

Automatisches Pumpwerk im Einsteighaus des Behälters Heimerdingen zur Druckerhöhung im Ortsnetz.

1936:

Druckerhöhungspumpwerk in der Johannes-Daur-Straße in Korntal zur Förderung von Landeswasser.

28. März 1938

Erhöhung der Landeswasserbezugsrechte nach Bau der zweiten Hauptleitung:

Dauerbezugsrecht 224.000 m³/a (7,1 l/s)

Mindestabnahmeverpflichtung 150.000 m³/a (4,8 l/s)

Tageshöchstbezugsrecht 738 m/d (8,5 l/s)

01. Juni 1938

Vertrag zwischen Stuttgart, Münchingen und der Strohgäu-Wasserversorgung über die Lieferung von 400 m³/d von Stuttgart.

1942

Drucksteigerungspumpwerk Hemminger Wald zur Förderung nach Hochdorf.

29.10.1944

Zerstörung des Behälters Hochdorf durch eine Fliegerbombe.

Ihre Wasserversorgung live erleben

Erleben Sie die Strohgäu Wasserversorgung bei einer spannenden Besichtigung.

Mehr erfahren